Otto-Grot-Straße

Otto Grot, geb. 1905, gestorben 1987,

Mitglied der S"PD und des "Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold",

Polizeibeamter, ab 1952 Kommandeur der Hamburger Schutzpolizei,

Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

 

Otto Grot wurde am 17. Juli 1905 in Kastorf, Kreis Lauenburg geboren. Seine Familie entstammt aus einem seit dem 16. Jahrhundert dort heute noch ansässigen Arbeiter- und Bauerngeschlecht. In Hamburg besuchte er zunächst die Volksschule, absolvierte eine Tischlerlehre und wollte Architekt werden. Er engagierte sich in der Gewerkschaftsjugend und wurde als 17 -jähriger Vorsitzender der Jungsozialisten in Barmbek.

 

1924 wurde er Mitglied der Wehrorganisation republikanischer Frontkämpfer "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold". 1925 trat er in die" Ordnungspolizei Hamburg" ein. Als 22jähriger wurde er Hundertschaftsführer in der "Schufo 11 "-der Schutzformation des
Reichsbanners in Barmbek.

 

Mitte März 1933 wurde Grot aus politischen Gründen vom Dienst enthoben und am 30.6.1933 entlassen. Am 19.01.1938 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer 2 1/2-jährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg hatte in vier Prozessen gegen etwa 40 Angehörige der Schufo 11 in seinen Urteilen u.a. folgende Straftatsbestände zugrundegelegt:

 

- Unterstützung der illegalen SPD

- Verteilung illegaler Schrifte

- Kleben von Zetteln

- Sammeln von Geldern für politische Gefangene und Angehörige politischer Häftlinge

- Verfügungsstellung von Wohnungen

- Verteilung einer großen Zahl von Konfirmations- und Glückwunschkarten mit der schriftlichen Aufforderung, bei der Wahl1936 mit "nein" zu stimmen.

 

Bei den politischen Auseinandersetzungen verstarben u.a. auch die beiden Angehörigen der Schufo 11 Paul Bunge und Karl Rüther (siehe auch Paul-Bunge-Stieg und Karl-Rüther-Stieg). Grot verbüßte ein Jahr im Konzentrationslager Fuhlsbüttel und im Lager 2 Aschendorfmoor. Den Rest der Strafe leistete er im Februar 1943 im Bewährungsbatallion 999.

 

Am 01.07.1946 wurde er- drei Wochen nach Rückkehr aus Jugoslawischer Kriegsgefangenschaft - wieder in den Hamburger Polizeidienst aufgenommen und mit der Aufstellung und Führung der ersten Polizeieinsatzabteilung betraut. 1952 ernannte ihn der Senat zum Kommandeur der Schutzpolizei. Bei der Bekämpfung der großen Hamburger Sturmflut am 17. Februar 1962 hat Otto Grot sich durch zügiges und beherztes Handeln Verdienste erworben. Am 30.09.1965 trat er in den Ruhestand. 1987 verstarb er.