Käte-Latzke-Weg

Käte Latzke, geb. 08.05.1899 in Königsberg,

Stenotypistin,

gestorben am 31.03.1945 im KZ Ravensbrück;

Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus

 

Käte Latzke entstammte einer Arbeiterfamilie, lernte 1916 den Hamburger Schneider und
Bürgerschaftsabgeordneten (KPD) Hans Westermann kennen. 1918 trat sie dem
Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) bei und kam 1919 oder 1920
nach Hamburg. Wurde 1924 Mitglied der KPD und des Zentralverbandes der
Angestellten (ZdA). In dieser Zeit wurde sie wegen der Teilnahme an einer nicht
genehmigten Demonstration zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Zwischen 1926
und 1930 arbeitete sie im Büro der Roten Hilfe Hamburg. 1929 oder 1930 wurde
sie von der Partei ausgeschlossen und arbeitslos.

 

Durch ihre Bekanntschaft mit Hans Westermann kam Käte Latzke zur Westermann-Gruppe, einem Zusammenschluß ehemaliger KPD-Mitglieder, die sich schon vor der Machtergreifung durch die Nazis organisiert hatten und von der KPD als Versöhnler bezeichnet wurden, weil sie für eine Verständigung mit der SPD eintraten. Aus diesem Grunde waren die Mitglieder der Westermann-Gruppe auch aus der KPD ausgeschlossen worden. 1933 wurde Hans Westermann von der Gestapo verhaftet, im August 1934 wieder freigelassen. Hans Westermann versuchte nun zu erreichen, daß seine Mitstreiterinnen wieder in die KPD aufgenommen wurden, was 1935 nach Verhandlungen mit Funktionären der illegalen KPD dann auch geschah.

 

Wenig später, in der Nacht vom 05. auf den 06. März 1935 wurden die Mitglieder der Westermann-Gruppe verhaftet. Hans Westermann starb am 16.03. im Gestapogefängnis Fuhlsbüttel an den Folgen der Mißhandlungen. Käte Latzke kam vor das Oberlandesgericht und wurde am 26.06.1935 vernommen und verurteilt. Im Gefängnis mußte sie unsäglich leiden. Sie hatte Ödeme an den Beinen, Hungertyphus und Herzanfälle. 1940 wurde Käte Latzke aus der Haft entlassen, es wurde ihr aber verboten, in Hamburg zu bleiben.

 

So zog sie nach Stralsund. Hier wurde sie Ende 1943 auf Veranlassung der Hamburger Gestapo wegen ihres Kontaktes zu einer früheren Genossin verhaftet und kam ins KZ Ravensbrück. Dort starb sie an Typhus.