Sophie-Schoop-Weg
Jüdisches Opfer des Nationalsozialismus.
Setzte sich für französische und sowjetische Kriegsgefangene ein.
(12.12 .1875- 03 .01.1945 KZAuschwitz)
Nach den Bombenangriffen auf Hamburg im Jahre 1943 meldete sich Sophie Schoop freiwillig zum Kartoffelschälen in der Notküche am Poßmoorweg. Da in der Gegend auch Kriegsgefangenenbaracken
standen, sah Sophie Schoop das dortige Elend. Sie wies mutig auf die Mißstände hin und gab den Kriegsgefangenen manche Zigarette und Brot. Als ein in der Notküche zum Helfen eingeteilter
Kriegsgefangener beschimpft wurde, stand sie ihm zur Seite und äußerte spontan: "Russen sind auch Menschen".
Dieser Satz wurde ihr zum Verhängnis. Am nächsten Tag (Januar 1944) wurde sie
von der Gestapo verhaftet. Ihr Mann, der ihretwegen zum mosaischen Glauben konvertiert
war, erfuhr nur durch Zufall, wo seine Frau hingekommen war.
Sophie Schoop saß im Gestapogefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel und wurde ohne Gerichtsverhandlung nach Auschwitz transportiert. Ein Jahr nach ihrer Verhaftung erhielt Herr Schoop aus Auschwitz die Sterbeurkunde seiner Frau. Ihrem Denunzianten wurde zwar nach dem Krieg der Prozeß gemacht. Er wurde jedoch mangels Beweise freigesprochen.