Stellbrinkweg
Karl- Friedrich Stellbrink (1894-1943 ),
evangelischer Pastor in Lübeck,
Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Karl Friedrich Stellbrink ist der evangelische Pastor unter den vier Lübecker Geistlichen, die nach zermürbender Haft in einem gemeinsamen Prozeß von nur knapp 4 Stunden Dauer am 23.06.1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 10.11.1943 in Abständen von nur drei Minuten nacheinander hingerichtet wurden.
Was haben sie getan? Sie konnten die vielen Verbote, die die christlichen Kirchen einengten, nicht hinnehmen, verhielten sich bewußt seelsorgerlich auch gegenüber ausländischen
und jüdischen Mitchristen, vor allem predigten sie gegen die grausame Handhabung der Euthanasie und gaben ihre Kenntnisse weiter. Durch die
freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem lutherischen Pastor und den drei katholischen Priestern ist der Ökumene eine Brücke geschlagen worden, als niemand daran
interessiert war.
Karl Friedrich Stellbrink, geb. am 28.10.1894 in Münster/Westfalen, von 1934 bis zu seiner Verhaftung im April1942 Pastor an der Lutherkirche zu Lübeck, diente als junger
Pfarrer 8 Jahre in einer deutschen Gemeinde in Brasilien. Als er 1929 nach Deutschland zurückkehrte, begeisterte er sich glühend für die neue Bewegung, erkannte jedoch
bald nach 1933 die schwere Bedrohung, die auf die Kirche zukam. Durch Betroffene erfuhr er von der Tötung Geisteskranker und dem entsetzlichen Geschehen in den KZ's.
Dazu
konnte er nicht schweigen. "Die Wahrheit nichts als die Wahrheit" war eine seiner
Lebensmaxime. So leugnete er auch vor Gericht nichts, was ihm vorgeworfen wurde. Seine tiefe Frömmigkeit geriet ihm während der langen Einzelhaft zum sicheren Halt zum
Trost für Frau und Kinder. Unbedingte Gradlinigkeit und ein starker Glaube zeichneten ihn aus. So bekommt sein großes Opfer Vorbildcharakter. Wir können heute von
Männern wie Karl Friedrich Stellbrink lernen.